Mir kommen die Tränen

Ich pell Dich aus Deinen Kleidern, und das tut weh,
denn mir kommen die Tränen, wann immer ich Dich seh.
Es ist immer das Gleiche, schon zu Beginn,
denn freiwillig gabst Du Dich niemals mir hin.

So viele Tricks und Kniffe hab ich bereits versucht,
und Dich beim Fall jeder Hülle fürchterlich verflucht.
Der Erlkönig kennt sie - den Willen und die Gewalt,
mir geht es genauso, denn auch mich reizt Deine Gestalt.

Dann liegst du vor mir, in deiner unschuldig, blassen Haut,
dieses erotische Kribbeln - aufregend, obwohl doch so vertraut.
Du reizt mich, bist so unscheinbar - fast fromm,
bringst mich zum Weinen, wenn zu nahe ich Dir komm.

Mit all meiner Schärfe, rücke ich Dir auf den Leib,
aber es ist weder Vergnügen noch Zeitvertreib.
Nach zähem Ringen, hab ich Dich endlich parat,
geliebte Zwiebel, unverzichtbar für meinen Salat.

© Liane Porger

zurück