Der letzte Zug
 

Schluss, aus und vorbei -
unsere große Liebe nur eine Liebelei?
Du gabst unserer Liebe niemals eine Chance,
und mein Leben ist durch Dich total aus der Balance.
Schon 5 vor 12, der letzte Zug steht auf dem Gleis,
wenn er abfährt, bin ich weg - das tut so weh, seit ich es weiß.
Du hattest soviel Zeit, bloß genutzt hast Du sie nicht,
aber ich muss überleben, das bedeutet den endgültigen Verzicht.

Möglichkeiten uns zu treffen, gab es sehr viel,
genutzt hast Du nur wenige, ein riskantes Spiel.
Du pokerst hoch, glaubst die paar Male seien genug,
doch es geht in die letzte Runde, mach Deinen letzten Zug.
Wieder eine Chance vertan, wir können uns nicht sehn,
wie stellst Du Dir vor, kann unsere Liebe bestehn?
Mein Verstand sagt mach Schluss, setz dem Drama ein Ende,
will ich Antworten auf meine Fragen, lauf ich gegen Wände.

Es tut mir so weh, Du wolltest mich nicht sehn,
es sei nichts gegen mich, und das soll ich verstehn.
Hast Du mich wirklich jemals vermisst,
weißt Du überhaupt, was wahre Liebe ist?
Du suchtest einen Freund, fandest die Geliebte in mir,
zuerst hat es Dich belastet, denn Du bist verheiratet mit ihr.
Wunderschöne Stunden haben wir zusammen verbracht,
und uns dabei selten Gedanken um die Zukunft gemacht.

Seit damals hat sich vieles verändert, es ist bereits 2 Jahre her,
drum bot ich Dir jetzt meine Freundschaft, angeblich wolltest Du niemals mehr.
Du lehnst mein Angebot ab, gehst nicht einmal darauf ein,
sagst all Deine Liebe gehört nur mir ganz allein.
Ich bin Deine Sonne, Dein Halt und noch so viel mehr,
ohne mich sei Dein Leben einsam, so trostlos und leer.
Dann Deine Heirat mit ihr, den Grund dafür verstand ich nie,
es gab wirklich nichts, das ich Dir nicht auch noch verzieh.

Durch meine ehrliche Liebe, fühltest Du Dich eingeengt,
willst mich aber nicht verlieren, hast Konsequenzen immer verdrängt.
Wolltest nie darüber reden, warum sie und nicht ich,
Dein Leben mit Dir teilt, immer da ist für Dich.
Verletzende eMails, von Euerm aktiven Sexleben erzähltest Du mir,
es geht Dir trotzdem nicht gut, Dein Leben ist die Hölle mit ihr.
Ich soll aber nicht damit rechnen, dass Du sie jemals verlässt,
Du willst keinen Neubeginn mit mir, kein gemeinsames Nest. 

Doch meine Zeit ist fast vorüber, es ist schon sehr spät,
irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem überhaupt nichts mehr geht.
Ich kann einfach nicht mehr, mir fehlt jede Kraft,
diese ständige Ungewissheit hat mich geschafft.
Meine schwerste Entscheidung und mir blutet das Herz,
er wird irgendwann vorbei geh'n, dieser schreckliche Schmerz. 
Ich muss mich von Dir lösen, es ist aus und vorbei,
der Krug ging zu lange zum Brunnen, jetzt ist er entzwei.

Der Kampf in mir, wo das Gefühl mit der Vernunft ringt,
es nicht wahrhaben will, wozu mein Verstand mich nun zwingt.
Ich gehe in mein Abteil mit Tränen im Gesicht,
schaue suchend aus dem Fenster, doch ich finde Dich nicht.
Ein kleiner Funken Hoffnung, der für Dich und unsere Liebe noch besteht,
spring auf den Zug auf, solange es noch geht.
Unsere allerletzte Chance, die letzte Gelegenheit,
bevor der Schaffner das Signal gibt, der Zug zur Abfahrt steht bereit.

Ich bin fast am Ende, 2 Jahre sind mehr als genug,
nun fährt er endgültig ab, der allerletzte Zug.
Vielleicht bleiben wir Freunde, das war sowieso Dein Begehr,
ich will überleben, dazu brauche ich Dich nicht mehr.
Wie ein totgeborenes Kind, muss ich meine Liebe begraben,
habe sie vergeblich versucht zu beleben, doch Du wolltest sie nicht haben.
Ich war immer für Dich da, hätte Dich verteidigt selbst vor Gericht,
doch Mutter Theresa ist lange tot und ihr Erbe will ich nicht.

So wie ich Dich liebte, fühlte ich für keinen anderen zuvor,
und es tut entsetzlich weh, dass ich Dich nun verlor.
Doch nun bin ich sehr müde, nach all dieser Zeit,
ich will wieder frei atmen, tief und befreit.
Ich sehne mich nach Wärme, Geborgenheit und Halt,
fühle alles um mich herum so lieblos und fürchterlich kalt.
Eine große Gefahr, dass man sich in eine Affäre verrennt,
doch wie groß ist Deine Liebe, die keine Sehnsucht kennt?

© Liane Porger

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